Alte Herren : Spielbericht (2014/2015)

Spielbericht

Angenehm sonniges Vormaienwetter in der dritten Aprildekade, eine herrlich abgekreidete Fußballwiese, die SG Weixdorf vor der Brust und mit Coach Sven Hirche einen echten Taktikfuchs im Nacken sollten zusammengenommen beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches Heimspiel der Ü33 des RSV und eine gelungene Revanche für das Ausscheiden im Pokal gegen eben diese extrem spielstarken Gäste aus dem äußersten Dresdner Norden gewesen sein. Mit 3 Mann hinten, 3 Mann vorne und der Rest irgendwo dazwischen wollte man die SG W. förmlich über den Haufen rennen, was aber von Beginn an überhaupt nicht funktionieren sollte. Nach 5 Minuten fragenden Blicken der Weixdorfer begannen die schließlich daß, was die am besten können.... Klasse Fußballspielen. Der RSV, keineswegs so lustlos wie vor einer Woche, schaffte es trotzdem nicht, gleichwertig am Wettkampf teilzunehmen. Dabei wurde extrem viel gerannt bei den Radebergern, allerdings nur hinterher statt vorneweg. Das "Hase und Igel Spielchen" führte bereits nach 10 Minuten zum ersten Einschlag im von Keeper Rene Koske behütenden Radeberger Tor, als ein Querpass in der Radeberger Hintermannschaft quasi zur Spieleröffnung für die Weixdorfer Offensive mutierte, die den Angriff über die linke Seite einfach perfekt zu Ende spielten. Am Spielgeschehen änderte sich bis zur Pause nicht viel, Weixdorf spielte, der RSV rannte... mit dem einzig positiven Fakt aus Radberger Sicht, daß die SG W. trotz dickster Gelegenheiten nicht auf 2:0, 3:0 oder gar 4:0 stellte und so zumindest theoretisch noch etwas zu retten schien, hielt man es mit dem RSV.



Taktisch-Personell besser sortiert und mit den eingewechselten Dirk Schwarze und Thomas Fritzsch echte Alternativen im Mittelfeld wollte der RSV in Durchgang 2 sein Hasenkostüm ablegen und allen Anwesenden zeigen, wer Herr im Hause auf der Fußballwiese war. Statt dessen gabs aber den nächsten Eimer eiskalten Wassers ins Gesicht geschleudert, als bereits der erste Angriff der SG W. aus leicht oder doch schwer abseitsverdächtiger Position zum 2:0 für die Gäste führte, weil der quirlige Angreifer der Gäste sein "Vergehen" schamlos ausnutzte und RSV-Keeper Rene Koske die Pille routiniert ins Nest legte.



Wer hier noch einen Cent auf den RSV gesetzt hätte, wäre nicht bescheuert sondern wahrscheinlich aller finanziellen Sorgen entledigt gewesen, denn komischerweise war die Weixdorfer Herrlichkeit plötzlich vorüber. Man kann nicht einmal sagen, daß der RSV nun ein Mega-Feuerwerk in Richtung Weixdorfer Strafraum abgefackelt hätte. Ein langer Ball von rechts auf den 2. Pfosten des Gästekastens und ein goldig daher stehender Andre Marschner, der nur noch seine Rübe hinhalten musste und ein zweifelhafter Handelfmeter, den der RSV mit Ferry Zeibe sicher verwandelte, reichte im Prinzip aus, daß nach 70 Minuten das Spiel wieder völlig offen war und Weixdorf ziemlich ratlos und betröpfelt wirkte. Die wollten und mussten das Spiel nämlich gewinnen, um Ligaprimus Löbtau weiter auf den Fersen zu bleiben, doch sollte es den Gästen nicht mehr wirklich gelingen, den Schalter noch einmal umzulegen. In Anbetracht der liegengelassen Chancen der ersten Halbzeit ist sicher die eine oder anderer Krokodilsträne auf der Weixdorfer Trainerbank die Wange hinab gekullert, als der RSV in der 85 Minute mit Andre Tauchmann an die rechte Eckfahne auf Thomas Fritzsch passte und dessen Bilderbuchflanke auf das Köpfchen von Kapitän Thomas Herfter zum nicht mehr für möglich gehaltenen 3:2 für des RSV führte. Regelrecht verzweifelt rannten die Gäste noch einmal an, mussten sich letztlich aber doch geschlagen geben.



Fazit: Liebe SG Weixdorf. Habt ihtr wirklich geglaubt, ihr gewinnt das Spiel ? ;-) Sorry.



A.B.